Peterhof am letzten Tag unserer Riese

Auf den Spuren der Grossen

27. August 2014

Es hat sich eingeregnet in St. Petersburg. Wir haben beschlossen doch nicht zum Peterhof zu fahren sondern uns den oestlichen Teil der Stadt anzuschauen. Maechtig steht hier zwischen sowjetischen Protzbauten (meist Regierungsgebaeuden) das Smolny Kloster in all seiner barocken Pracht. Daneben residierte einstmals Lenin im Smolny Institut, das wir wegen Hunger und anderen dringenden Beduerfnissen dann doch nicht so genau angeschaut haben. Da wir uns morgen in der Kloster-Kirche ein Konzert anhoeren wollen, werden wir dies noch nachholen.

Bei ungemuetlichem Nieselwetter haben wir uns dann bis zum Anna Achmatova-Museum durchgeschlagen. Dieses war nun der Hoehepunkt unseres heutigen Tages. Es ist eigentlich nur eine Wohnung (im sogenannten Fontanka-Haus), in der sie sehr lange gelebt hat. Ueber einen Audioguide haben wir aber sehr anschaulich die Geschichte der Jahre der Repression und Verfolgung von Intellekturellen in Russland erzaehlt bekommen. Das Personal im Museum ist sehr hilfsbereit und gespraechig. Man kann Fragen stellen und sie hoeren gar nicht mehr auf zu erzaehlen.

Jakob hat tausend Fragen. Wie erklaert man einem Kind aus dem Westen, dass im 21. Jahrhundert geboren ist, warum Menschen wegen Gedichten und Gedanken verfoglt und umgebracht werden konnten?

Auch fuer Josef Brodsky hat man ein Museums-Zimmer eingerichtet. Brodsky hat Anna Achmatova sehr verehrt. Anders als sie ist er aber vor den Sowjets in den Westen abgehauen. Daher besteht der Raum fast nur aus den von der Witwe zur Verfuegung gestellten Gegenstaenden. Interessant war vor allem eine Postkartensammlung. Diese Karten schrieb er aus aller Welt an - wahrscheinlich = seine Eltern, die ganz in der Naehe des Museums wohnten.

Apokalypse und Memento Mori

28. August 2014

Heute haben wir uns an den Rand von Petersburg in Richtung Finnischen Meerbusens begeben. Dabei sind wir auf die Trabantenstadt gestossen. Mehr dazu spaeter.

Den Rest des Nachmittags waren wir auf den veschiedenen Friedhoefen, unter anderem einem Lutheranischen. Auch dazu mehr spaeter. Jetzt muessen wir ins Konzert im Smolny Kloster.

Nachtrag zum 28. August

Eigentlich wollten wir zu den Friedhoefen, sind aber eine Station weiter gefahren um einen kleinen Schlenker zum Meer zu machen. Dann sind wir mitten im sozialistischen Paradies gelandet. Unten ein paar Bilder!

Fasziniert haben uns dann die Friedhoefe! Vor allem der Lutheranische. Es sind viele deutsche Namen zu lesen, da wo es ueberhaupt noch was zu lesen gibt. Sehr verfallen... aber schoen! Unten ein paar Bilder!

Dann der Abend mit Konzert! Wunderbar! ... unten ein paar Bilder🙂!

Von Malewitsch ueber Repin nach Neu-Holland

29. August 2014

Es hat geregnet als wir aufgewacht sind. Nach dem Fruehstueck war es immer noch nicht besser, so sind wir wieder ins Bett. Peterhof mit dem Schiff haben wir auf morgen verlegt. Wir sind so uebermuedet, dass es uns gut getan hat noch bis 11 auszuruhen.

Danach endlich Russisches Museum und die Bilder von Repin. Eigentlich wollten Marco und Jakob lieber Eisessen gehen. Dann haben wir doch ein paar richtig gute Bilder (u.a. Malewitsch und Kandinsky) entdeckt und Marco war dann auch zufrieden. Jakob hat sich ueber die Katzen, die es wohl in jedem Museum in dieser Stadt gibt und wo sie sehr geduldet werden, gefreut.

Als wir draussen waren hat es eben aufgehoert zu regnen und wir haben uns am Kanal in ein nettes Cafe gesetzt. War sehr entspannt!

Danach ein langer Spaziergang bis zur Insel Neu-Holland, die leider wegen Umbau nicht zu betreten war. Sie diente frueher als Lagerplatz fuer Holz, als Gefaengnis und war lange Zeit unter militaerischer Obhut und fuer die Oeffentlichkeit gesperrt. Bald soll sie fuer Kunst- und Kulturveranstaltungen geoeffnet werden. Leider sind wir zu frueh gekommen!

Morgen ist unser letzter Tag. Den wollen wir nun endlich mit dem Ausflug zum Peterhof verbringen. Hoffentlich macht das Wetter mit, damit wir mit dem Schiff fahren koennen.

 

 

Kandinsky und ...

... die Katzen im Russischen Museum

Marco beim Leute-Zeichnen

Neu-Holland

Isaak-Kathedrale in der Ferne

Peterhof

30. August 2014

Ein schoener Ausflug! Auch das Wetter hat gehalten. Kein Regen, kein Sturm! Wir konnten mit dem Schiff nach Peterhof reisen. Mit dem Express-Boot! Peterhof ist eine Touristenattraktion und deshalb auch von vielen besucht. Die Anlage ist sehr schoen, mit witzigen und praechtigen Fontaenen, Kaskaden, Skulpturen usw. Das schoenste ist aber die Verbindung des Parks mit Meer und (fast) Wald. Beim Herausfahren aus der Newa ins offene Meer sind wir wieder an den sozialistischen Prachtbauten, den Hochhaus-Siedlungen am Rand der Inseln vorbeigekommen. Es ist noch viel schlimmer als das was wir bei unserem Spaziergang vor ein paar Tagen gesehen haben.

Jetzt gehen wir noch Souvenirs kaufen und dann ein nettes Lokal in unserem Viertel suchen, wo wir zu abend speisen koennen. Noch mal Pilimeni...!

Naechster Eintrag dann von zu Hause! Do Swidanija St. Petersburg!